MERCEDES BENZ SK 3553 8X8 BAUBERICHT MERCEDES BENZ SK 3553 8X8 BAUBERICHT

MERCEDES BENZ SK 3553 8X8 BAUBERICHT

MERCEDES BENZ SK 3553 8X8 BAUBERICHT VON DEM MODELLBAUER MICHAEL WIEDL UND SEINEM VATER WELCHE AUCH ALS RC TRUCK TRIAL FAHRZEUGBAU WIEDL BEKANNT WURDEN.

MERCEDES BENZ SK 3553 8X8 BAUBERICHT MERCEDES BENZ SK 3553 8X8 BAUBERICHT

Begonnen hat die Reise im Juli 2023 beim Truck Trial Europameisterschaftslauf in Voitsberg/Österreich. Hier haben mein Vater und Ich endlich beschlossen den Mercedes SK 3553 des Truck Trial Team Reichers im Maßstab 1/12 nachzubauen. Diese Idee geisterte schon eine sehr lange Zeit in unseren Köpfen herum. Schon seitdem ich zurückdenken kann sind mein Vater und ich bei den Truck Trial Europameisterschaftsläufen in Österreich dabei und fasziniert von dem 8x8 Mercedes SK 3553. Nebenbei entstand zu dieser Zeit auch unsere Kleine Firmenidee „WIEDL RC Truck Trial Fahrzeugbau“ um unseren ebenfalls Truck Trial begeisterten Kollegen, Freunden und Anfragenden die Möglichkeit zu geben solch eine Idee umzusetzen. Wir sind schon sehr lange begeisterte Modellbauer und kommen beide aus dem Metallbereich (Maschinenbautechniker, und Maschinenbaumeister).

 

Als Chassis für unser Projekt diente ein gebrauchtes Cross RC HGP801 Chassis, dieses durch ein Hochwasser bei einem RC Kollegen stark beschädigt wurde und fast unbrauchbar war. Unzählige Stunden vergingen mit der Restauration des LKW-Chassis. Alles wurde zerlegt, gereinigt, akribisch auf Beschädigungen und Vollständigkeit geprüft und digitalisiert (Teilelisten für die Projektplanung). Nach der Ersatzteilbestellung fertigten wir auch einige Teile selbst, wie zum Beispiel die Gummidämpfer für die Achsaufhängungen oder Lagerschalen für die Achsgehäuse. Noch bevor der Komplettierung des Chassis ging es mit dem brünieren aller Stahlteile weiter. Hier haben wir uns bewusst gegen eine Lackierung entschieden. Denn mit dem Brünieren erzielen wir eine weitaus höhere Standzeit der „Beschichtung“ für die Metallteile. Der 8x8 soll ja nicht als Vitrinen Modell verstauben, sondern auch wie sein 1:1 Vorbild im Gelände mit Perfomance glänzen.

 

Da die Achsen nicht gesperrt und wir aber unbedingt gesperrte Achsen benötigten, musste eine Lösung her. Nach einigen Versuchen diese Sperre mechanisch nachzurüsten lösten wir das Problem mittels Bleischrot in den Differentialgehäusen. Warum Bleischrot? – Bleischrot ist weicher als das Material der Zahnräder im Differential und richten somit keinen Schaden an und verbindet sich zu einer Knetmasseartigen Masse. Für die Wartung und Instandhaltung der Achsen ist Bleischrot auch sehr gut geeignet. Achse zerlegen, reinigen und neues Bleischrot einfüllen – fertig. Nach der kompletten Überholung der Achsen, der Rahmenteile, des Getriebes und der Aufhängung sowie der brünieren aller Stahleile ging es wieder an den Zusammenbau des Chassis. Alle Schrauben gegen Edelstahl Torx-Schrauben ausgetauscht und alle Kugellager erneuert. Bis hier vergingen schon 4 Monate (Juli-November 2023). Weiter ging es mit dem ersten Testaufbau mit Reifen um die Dimensionen und die Maße für den Fahrzeugaufbau zu definieren.

 

 

Die Auswahl der Reifen und Felgen fiel hier eindeutig auf Cross RC. Diese Reifen und Felgen passen so gut wie sonst keine zum Projekt und kommen den originalen Reifen am nächsten. Die Felgen wurden mittels Bleigewichten schwerer gemacht um mehr Traktion zu generieren.

 

 

Nun musste noch ein selbstgebauter Unterfahrschutz für das Getriebe her. Diesen fertigten wir aus maßstabsgetreuen Riffelblech (Tränenbläch). Die Servohalterung sowie die Anlenkung für das Schaltgestänge des 2-Gang Getriebes ist ebenfalls ein Eigenbau und wurde aus Alu gefertigt. Hier zahlte sich die Erfahrung aus dem Maschinenbau aus, alles wird vorab ausgemessen, mittels CAD am Computer gezeichnet, Zeichnungen wurden erstellt und erst dann wurde gefräst und gedreht. Einfach schön zu sehen, wenn aus einer Zeichnung ein selbstgefertigtes Teil wird und dieses dann auch noch zu 100% passt und die Funktion erfüllt. Auch die Motorhalterung wurde selbst konstruiert und gefertigt. Hier mussten wir aus Platzgründen in den Rahmenaufbau ausweichen. Dies erwies sich im Nachhinein als gute Entscheidung. Der Rahmenaufbau aus Aluminium ist Notwendig um die Höhe des Heckaufbaus zu erreichen und der Federung sowie den Achsen im Gelände genügend Spiel zu geben (Auch beim 1:1 verbaut) Die Lenkservos der beiden Vorderachsen haben wir auf die Achsen gebaut. Hier musste ein 3-D Druck erstellt werden um die Servos auf den Achsen verschrauben zu können.

 

 

Parallel dazu haben wir auch schon das Führerhaus vom Mercedes SK 3553 gedruckt. Aus 14 Einzelteilen wurde das Führerhaus zusammengeklebt. Einige Stunden mit schleifen-spachtel-schleifen gingen ins Land bis das Führerhaus fertig für das Lackieren war. Mittlerweile erkennt man schon die Dimension des Projekts. Weiter ging es mit dem Bau des Unterfahrschutzes, dieser dient gleichzeitig als Rahmenverschraubung, Rahmenversteifung sowie als Karohalterung. Gefertigt wurde dieser mittels verkleben und fräsen von Plexiglas um den Schwerpunkt des Fahrzeugs Möglichst tief zu halten. Aus Aluminium wurden die Halterungen für den Überrollbügel gefertigt. Zeitgleich ging es bereits mit der Planung und Zeichnungserstellung für den Überrollbügel los. Vorab haben wir einen Überrollbügel aus Alu gefertigt um zu testen wie sich dieser am Fahrerhaus verhält und wie die Abmessungen und Planung passt. Dieser wurde danach aus Stahl gefertigt und hartgelötet. Auf diesen sind wir besonders stolz. (Weitere 3 Monate sind nun vergangen Dezember 2023 bis Februar 2024)

 

 

Als nächstes wurde das Führerhaus mit den Bauteilen für den Innenraum bestückt. Einige Scaledetails fanden Einzug (Armaturenbrett, Schalthebel, Sitze mit Renngurten, Feuerlöscher, GO-PRO) mit der Montage des Kühlergrills und den Außenspiegel sowie dem Mercedes Stern war das Führerhaus nun Komplett und ist wirklich sehr schön scalig geworden. Das Fahrerhaus wird mit drei Schrauben auf der Karohalterung montiert. Der Überrollbügel wird mit sechs Schrauben am Heckaufbau und an der Stoßstange montiert. Alles so ausgeführt, dass man das 10,5kg schwere Modell Problemlos am Überrollbügel hochheben und tragen kann.

 

 

Der Heckaufbau wurde ebenfalls aus Plexiglas gefertigt (Verklebt und gefräst). Hier mussten wir einen Ausschnitt für die Fahrzeugelektronik fräsen sowie das „Werbedreieck“ am Heckaufbau so konstruieren, dass darunter der LIPO Akku Platz findet. Diesen kann man bequem tauschen, hierzu wird einfach eine Abdeckblende demontiert und ein neuer Akku eingesetzt. Von außen soll so wenig Elektronik wie Möglich Sichtbar sein. Die zwei scaligen Auspuffrohre wurden aus Aluminium gefertigt. 

 

 

Zum Schluss bekam der Mercedes seine Beklebung in Anlehnung an das Original. Mit Werbeaufschrift von meinem Arbeitgeber, die ebenfalls begeistert vom Ergebnis waren und meinten es wäre doch eine tolle Möglichkeit Werbung zu machen. Da sind wir auch stolz drauf. Ebenfalls haben wir uns ein Logo für unser Truck Trial Team erstellt.  Das Projekt ist sehr gelungen und wir sind extrem stolz drauf. Das Modell steht dem 1:1 Mercedes im Maßstab und im Gelände um nichts nach. Trotz Blattfederung ist das Fahrzeug sehr agil und Geländegängig. (Projektdauer ca. 10 Monate)

 

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